2.6.
Ich sitze vor meinem Zelt zu Füßen des Olymp und genieße den griechischen Wein. So sollte der Anfang des heutigen Berichtes sein. Statt dessen hatte ich die Wahl zwischen 25 Euro für eine Zeltplatzgebühr auf einem kleinen, dunklen Zeltplatz unter Bäumen und zwischen leer stehenden oder teilweise bewohnten Wohnwagen. Oder (runtergehandelte) 30 Euro für ein Zimmer mit Meerblick und eignender Toilette und Dusche. Und statt des Weines gibt es eine Flasche Wasser aus Istambul. Der Zeltplatz war weit und breit der einzige mit der Höchstnote 5,0.
Es ist 18.30 Uhr. 10 Stunden mit geringen Unterbrechungen brauchte ich für diese über 600 km Strecke.
Istambul entließ mich bei kalten 24 Grad und wolkenverhangenen Himmel. Erst 30 km vom Zentrum entfernt wurde der Verkehr normaler. Rechtzeitig vor der Grenze kaufte ich für die restlichen Lira noch Benzin. Die Ausreisegebühr betrug kurz über 10 Euro. Wofür konnte mir der Beamte nicht erklären weil sein englisch sehr schlecht war oder er nicht erklären wollte.. Wahrscheinlich bin ich ein- oder zweimal in einen Blitzer geraten.
Man merkt, dass Griechenland und die Türkei keine Freunde sind. Greece oder ein ähnliches Wort scheint es im Sprachgebrauch auf den Wegweisern nicht zu geben. Der türkische Grenzübergang ist einem Pascha-Palast nachempfunden, das können die Russen organisatorisch besser. Dafür stehen sich die Grenzsoldaten schwer bewaffnet mit Stahlhelm gegenüber. Auf griechischer Seite kann ich nur sagen, dass ich noch nie eine solch laxe Kontrolle an einer EU-Aussengrenze hatte.
Die Bergwelt Griechenlands ist schön. Das Thermometer pendelt zwischen 32 und 38 Grad. Ich fahre Autobahn, die nur durch die vielen Maut-Stellen für Abwechslung sorgt. Um zu tanken muss man von der Autobahn in die kleinen Ortschaften fahren. Das alles kostet Zeit. Aber ich habe Urlaub .