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6.6.

Dubrovnik liegt auf einer bzw früher auf mehreren Felseninseln. Die wichtige Küstenstraße „klebt hier am Felsen“, hoch über der Stadt. Mit etwas Glück erwischt man den Aussichtspunkt an der Straße, und kann seinen Blick über die Stadt, die Altstadt und die vielen Kreuzfahrtschiffe (bis zu 5 gleichzeitig habe ich früher schon gesehen) schweifen lassen. Dubrovnik lebt schon sehr langes vom Tourismus. Alles ist gut erschlossen und organisiert. Zunächst hatte ich Probleme ein Bus-Ticket zu ergattern, den ich hatte 8 Stationen zu fahren (ca. 5 km). Doch auch das war ein lösbares Problem. Das Frühstück, das ich mir heute leistete, bestand aus den gleichen Teilen wie gestern, kostete aber das Dreifache!

Die Altstadt ist mit einer Mauer umgeben und wie aus einem Guss. Man fühlt sich in einer Stadtrepublik des Mittelalters versetzt, ähnlich wie in Venedig, nur besser erhalten! Ja, es muss eine große Zeit damals gewesen sein, als man der Republik Venedig, welche die Adria zu beherrschen meinte, die Stirn bieten konnte. Kirchen für Franziskaner, Dominikaner, Orthodoxe, Juden, Muselmane, alles da! Die Straßen gerade angelegt und die Häuser wie vom Reisbrett, ohne großen Wert auf Individualität zu legen. Als der Handel im Mittelmeer zu Gunsten des Amerika-Handels zum Erliegen kam, ging auch diese Republik in den Streitereien der Geschichte unter. Erdbeben verschlimmerten diese Lage noch.

Seit 1718 ist nördlich von Dubrovnik ein Zugang zum Meer für Bosnien gesichert. So bin ich hier heute faktisch in einer Enklave der EU! Das wird ja morgen lustig. Denn die Luft ist hier sehr schnell bleihaltig, wie die Angriffe 1991/92 gezeigt haben. Von den Bomben damals merkt man hier wenig, manchmal sieht man Bilder von den Zerstörungen.

Ich lasse mich treiben von den Touristenströmen und relaxe am frühen Nachmittag bei gefühlten 38 (34 laut Wetterbericht) Grad. Lecker Abendbrot um die heimische Wirtschaft zu stärken und früh zu Bett. Morgen ist (hoffentlich) ein neuer Tag!

 

 

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Egon Milbrod