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Ich bin der einzige Gast. Ein paar Worte mit dr Wirtin und dann geht es bei bewölktem Himmel los. Nein, es sind nicht alle Sachen trocken geworden, einiges muss am Körper trockenen!

Nur zögernd lösen sich die Wolken auf, so dass ich die Moldau, an deren Oberlauf ich ein Stück entlang fahre, genießen kann. In der Nähe von Budweis steigen die Temperaturen auf Rekordverdächtige 19-20 Grad! Als die Autobahn endet komme ich an eine Stelle, bei der nur ein Blick auf die Uhr genügt und ich Halt mache. Es ist halb 1 und ich kenne diese Stelle aus dem letzten Jahr. In „Tschechisch Sibirien“ finde ich das Lokal, welches den Kolorit dieses Landes ursprünglich wiedergibt. Böhmische Knödel und Gulash ist das Gericht, welches für mich untrennbar mit Tschechien verbunden ist. Leider wird es dieses Lokal nicht mehr lange geben, denn es steht zum Verkauf. Sollte sich ein Käufer finden, wird es zu einem der vielen gesichtslosen Raststätten umgebaut werden. 

In Prag sagt Garmin, dass ich durch die Stadt fahren soll, weil das schneller geht als die Umgehungsstraße! Ich quäle mich durch den dichten Verkehr bei jetzt unerträglichen 26 Grad, denn Garmin ist das beste Navigationssystem der Welt und von allen BMW-Fahrern dringend empfohlen. Stundenlang kann man am Rechner für Garmin alle Touren planen, die man dann in wenigen Minuten abfahren kann. Nun gut. Ich fahre zwar nicht über den Wenzel-Platz oder die Karls-Brücke, dafür kann ich aus der Ferne den Hradschin grüßen bevor es wieder auf die Autobahn geht. Die Abfahrt bei Dresden nach Berlin ist gesperrt, also über Leipzig. Die Abfahrt Leipzig nach Berlin ist gesperrt also über Halle. Die Abfahrt von der A 24 nach Schwerin ist gesperrt also über Wittenburg! 

Es wird dunkel, als ich die Autobahn verlasse. „Ein irrer Duft von frischem Heu“ empfängt mich in der Nähe von Gadebusch. So, jetzt gibt es kein zurück mehr, ich bin zu Hause. Pünktlich (2 Stunden später als von Garmin berechnet) komme ich gegen 23 Uhr ein wenig erschöpft zu Hause an, wo ich bereits erwartet werde.