14. Tag
Georgien hat die diplomatischen Beziehungen seit der Annexion von Süd-Ossetien mit Russland abgebrochen. Russland kontrolliert inzwischen 20 % des Territoriums von Georgien (Süd-Ossetien und Abchasien). Ich begebe mich zur ehemaligen Russischen Botschaft, die inzwischen von der Schweiz verwaltet wird. Die Angelegenheiten der russischen Staatsbürger werden in einer Nebenstraße bearbeitet. Visa-Angelegenheiten werden in der Innenstadt von einer Behörde bearbeitet. Nach über 3 Stunden bin ich an der richtigen Stelle. „Touristenvisa werden nicht erteilt! Eine Umwandlung eines Geschäftsvisa in ein Touristenvisa ist nicht möglich!“
Bonjour Tristess – 2 lange Stunden!
Eduard hat inzwischen auf der russischen Seite recherchiert und bestätigt diese Angaben.
Also Plan B
Kutaisi!
Auf dem Weg nach Kutaisi bleibe ich kurz bei den LKW-Fahrern, die auch hier auf Nebenstraßen von der Polizei festgesetzt wurden um nicht die Passstraße zu blockieren, stehen. Seit 4 Tagen warten sie auf die Weiterfahrt. Sie rechen damit, in 14 Tagen auf dem Pass zu sein um in 21 Tagen in Russland sein zu dürfen. Alle von Süden kommenden LKW werden nach Westen umgeleitet und dort für unbestimmte Zeit geparkt. Ganz Georgien entwickelt sich so zu einem einzigen LKW-Parklatz.
80 km vor meinem Ziel fangen wieder die Baustellen an und es beginnt der Regen. Das ist immer schlecht zu beschreiben: Regen bei 10 Grad und Baustellenverkehr. Aber irgendwie schaffe ich es nach (dem immer noch teuren) Kutaisi und finde ein Zimmer für 33 Euro. Ale Hotels stehen leer oder sind geschlossen. Die russischen Touristen, die um diese Zeit bereits hier waren, fehlen jetzt überall. Ich versuche neuen Lebensmut zu entwickeln: EUROPA-ich komme! (Doch zunächst die Türkei!)