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2. Tag

Ruhetag. Schloss Heinewalde (https://schloss-hainewalde.de) ist zwar in Teilen schon wieder hergestellt, bedarf aber immer noch immenser Unterstützung und zwar nicht nur in der Pflege und Aktualisierung der Webseite. Es strotzt von Freimaurerischen Symbolen und scheint nicht das Ergebnis einer Modeerscheinung zu sein. Es bleibt zu hoffen, dass bald noch mehr Bautätigkeit stattfinden kann (https://www.parkettmagazin.de/willkommen-seriennummer-101084.htm) Den Mitgliedern des Fördervereins wünsche ich nach dieser individuellen Führung eine glückliche Hand!

Bereits zu DDR-Zeiten waren die Mitglieder der Herrenhuter Brüdergemeinde als einzige berechtigt, Auslandsmission zu betreiben. Lambarene, Tanzania, Surinam, in vielen Ecken unseres Planeten waren die Brüder aus der DDR bestrebt, ihre Lehren zu verbreiten. Ihr Anführer Jan Hus war als Ketzer  verbrannt worden, Luther wusste nicht so richtig etwas mit ihnen anzufangen, den 30-jährigen Krieg überstanden sie und auch die Gegenreformation. Ihre pietistischen Anschauungen wie Agape  und Fusswaschung gehören genauso zu ihrer Lehre wie die tradierten humanistischen Tätigkeiten heute. Für damalige Verhältnisse eine kleine Revolution,  verbunden mit dem Stolz (Starrsinn) auf ihre lange Geschichte! Unsere sowjetischen Befreier haben wahrscheinlich auch deswegen am Tage ihres Sieges die Gebäude der Gemeinde in Schutt und Asche gelegt. Ich habe Glück, denn heute ist „Tag der offenen Tür“. Zwar kann ich nicht in den Gebetssaal (wegen Renovierung) aber alles andere kann besichtigt werden. So die Comenius-Schule oder die Diakonie. Lange Schlangen wie zum DDR-Zeiten vor den Verkaufsständen mit den Papiersternen, denn heute kommt das Sondermodell 2022 raus (letztes Jahr war es in „schweinchenrosa“). Tatsächlich sind bei einer Umfrage die Herrenhuter Tageslosungen so gut wie unbekannt und auch die Brüdergemeinde nimmt im Bekanntheitsgrad nur den vorletzten Platz ein. Das Gut ihres Förderer und Gönner, Graf Zinzendorf, ist ebenfalls ein wenig heruntergewirtschaftet und entsprach nicht unbedingt meinen Erwartungen. Tja, hier im Winkel Deutschlands liegen so viele Schätze, dass man Mühe hat sie alle zu erhalten. Und dazu gehört nicht nur das „Gelbe Elend“ oder Königsbrück! Aber: die Menschen gehen und die Wölfe kommen!

  • Bild oben: der Speisesaal der Brüdergemeinde im Diakonie-Haupt-Gebäude.

 

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Egon Milbrod